Lehrkräftemangel an Förderschulen und im GL - Was sagt die Politik?

Zu diesem Thema lud die Bezirksfachgruppe Sonderpädagogische Berufe Detmold am 14.05.2018 die im Landtag vertretenden demokratischen Parteien zu einer Diskussionsrunde ein.
Lehrkräftemangel an Förderschulen und im GL - Was sagt die Politik?

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Von der Landesregierung erschien lediglich von der CDU Kirstin Korte; von den Grünen kam Sigrid Beer und von der SPD Marlies Stotz. In einem kurzen Eingangsstatement äußerten die Landtagsabgeordneten jeweils, wie ihre Partei dem Lehrkräftemangel entgegenwirken möchte. 

Die Landesregierung setzt auf ihre gestartete 2 Millionen teure Werbekampagne, um Abiturient*innen oder Quereinsteiger*innen für den Lehrerberuf zu interessieren. Dass darüber hinaus aber auch notwendige Voraussetzungen geändert werden müssen, wurde von SPD und Grüne betont. Insbesondere Sigrid Beer betonte, dass akzeptable Arbeitsbedingungen geschaffen werden müssen und die Zahl der Studienplätze erhöht werden muss. Der Numerus Clausus und das Hochschulfreiheitsgesetzsieht sind hinderliche Hürden, die es zu überwinden bzw. aufzuheben gilt.

Einig waren sich Grüne und SPD in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, beginnend mit der Bezahlung A13 für alle. 

Es entbrannte eine hitzige Diskussion über die Arbeitsbedingungen, Bezahlung und Aufstiegsmöglichkeiten von Fachlehrer*innen, die gravierend verbessert werden müssten. 

Die Diskussionsrunde erörterte noch weitere Entlastungsmöglichkeiten für Lehrer*innen und Schulleiter*innen, beispielsweise Bürokratieabbau (z.B. unnötige jährlich wiederholende Anträge, Integrationshelferanträge,...), Schulverwaltungsassistent*innen und den Ausbau der Schulsozialarbeit. Allerdings dürften diese Stellen nicht auf Schulleiter*innen- oder Lehrer*innenstellen angerechnet werden. Neben diesen Forderungen aus dem Plenum, übergab die GEW-Bezirksfachgruppe ihre Forderungen zur Minderung des Lehrkräftemangels an Förderschulen und im GL von Schülerinnen mit und ohne Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung:

1. Kurzfristig wirkende Maßnahmen 

  • a) Bessere Vereinbarung von Familie und Beruf 
  • b) Entlastung der Lehrkräfte von außerunterrichtlichen Aufgaben 
  • c) Verbesserung der Arbeitsbedingungen 

2. Mittelfristig wirkende Maßnahmen 

  • a) Rekrutierung ausländischer Lehrkräfte 
  • b) Einsatz von Expert*innen ohne Lehramt mit vorlaufender pädagogischer Qualifizierung 
  • c) Qualifizierungsangebot für Vertretungskräfte ohne Lehramt 

3. Langfristig wirkende Maßnahmen 

  • a) Einrichtung zusätzlicher Studien- und ZfsL-Plätze 
  • b) Verbesserung der Arbeitsbedingungen 
  • c) Verbesserung der Bezahlung 

Alle drei Politikerinnen betonten, dass sie aus dieser Diskussionsrunde sehr viel zusätzliche Eindrücke und Hintergrundinformationen gewonnen hätten und versprachen, alle Ideen und Forderungen in den Landtag zu transportieren. Wir haken nach!