„Kleine Kinder - kleines Geld, große Kinder -großes Geld“, diese ungleiche Besoldung von Lehrer*innen bedeutet nach Berechnungen der GEW z.B. beim Einstiegsgehalt für Grundschullehrer*innen ~ 600 € niedrigeres Gehalt als Kolleg*innen an Gymnasien/Sek. II. Das ist verfassungswidrig! Es gibt keine sachlichen Gründe dafür: Hochschulausbildung und Vorbereitungsdienst sind für Lehrkräfte aller Schulformen gleich lang. Im Lernprozess der Kinder leisten wir gleichwertige Arbeit.

In einem Rechtsgutachten bewerten Prof. Dr. Eva Kocher und Kolleg*innen die derzeitige Praxis als mittelbare Geschlechtsdiskriminierung. Diese liegt dann vor, wenn scheinbar neutrale Kriterien sich so auf eine bestimmte Personengruppe auswirken, dass sie benachteiligt wird. Es gibt zwar auch Männer an Grundschulen und Frauen an Gymnasien. Allerdings sind Frauen an Grundschulen überproportional von der ungleichen Besoldung betroffen, denn hier arbeiten über 91 % Frauen. „Der Lehrer*innenberuf ist ein sehr anspruchsvoller Beruf, an jeder Schulform. An Grundschulen wird das Fundament für die Bildungskarriere der Kinder gelegt. Hier wird neben dem Lesen, Schreiben und Rechnen auch vermittelt, wie man lernt und Verantwortung für sich selbst und andere übernimmt. Eine faire Besoldung für alle Lehrkräfte ist überfällig“, so Sabine Unger (GEW). GEW-Grundschullehrkräfte fordern eine Aufwertung ihres Lehramtes. Die Ministerin Christina Kampmann zog als Fazit: „Die Lehrerinnen und Lehrer in NRW studieren gleich lang und werden trotzdem je nach Schulform unterschiedlich bezahlt – das möchte die Landesregierung ändern. Wir werden uns für eine gerechte Bezahlung einsetzen.“